Mit dem Programm Agglomerationsverkehr (PAV) beteiligt sich der Bund finanziell an Verkehrsprojekten von Städten und Agglomerationen. Von Bundesbeiträgen profitieren Agglomerationen, die mit ihren Agglomerationsprogrammen die Verkehr- und Siedlungsentwicklung wirkungsvoll aufeinander abstimmen. Die Agglomerationsprogramme sind somit ein wichtiger Pfeiler der Agglomerationspolitik des Bundes und der nachhaltigen Raumentwicklung der Schweiz.
Verkehrs- und Siedlungsentwicklung im Einklang
Das Verkehrssystem und die Siedlungsentwicklung sind eng miteinander verknüpft: Zum einen bewirken neue Verkehrsangebote zusätzliches Siedlungswachstum. Zum anderen entsteht durch die Siedlungsentwicklung ein höheres Verkehrsaufkommen, was zu einer Mehrbelastung der Verkehrsinfrastrukturen führt. Mit dem PAV fördert der Bund eine kohärente Verkehrs- und Siedlungsplanung in den Agglomerationen. Damit wird die Siedlungsentwicklung nach innen über kommunale, kantonale und nationale Grenzen hinweg gefördert, und das Verkehrsangebot dort ausgebaut, wo tatsächlich Bedarf besteht.
Die meisten Staus und die höchste Auslastung im öffentlichen Verkehr sind bereits heute in den Agglomerationen zu verzeichnen. In Zukunft werden die Bevölkerung und die Anzahl der Arbeitsplätze in den urbanen Räumen überdurchschnittlich stark wachsen. Das führt zu einer weiteren Verkehrszunahme – zu überlasteten Zügen, Trams oder Bussen, zu zunehmend verstopften Strassen oder zu fehlendem Platz für den Fuss- und Veloverkehr. Damit das Verkehrsaufkommen auch in Zukunft bewältigt werden kann, braucht es einerseits gezielte Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur der Agglomerationen und andererseits eine Siedlungsentwicklung nach innen, die möglichst wenig zusätzlichen Verkehr verursacht. Genau hier setzt das PAV an: Es trägt wesentlich dazu bei, dass das Verkehrsnetz in den Schweizer Ballungsräumen auch in Zukunft funktioniert.
Das PAV ermöglicht Städten und Agglomerationen, die grossen Herausforderungen des Verkehrs und Siedungswachstums zu meistern und zu finanzieren. Dank den klaren planerischen Vorgaben und den Mitfinanzierungen des PAV werden Projekte realisiert, die langfristig die beste Wirkung entfalten. Über 80 Prozent der Agglomerationen konnten in den letzten zehn Jahren mit Unterstützung des PAV die Leistungsfähigkeit ihrer Verkehrsnetze ausbauen. Das PAV hat sich als Erfolgsinstrument der Schweizer Verkehrspolitik mehrfach bewährt. Entsprechend konnte seine Finanzierung im Februar 2017 mit der Zustimmung von Volk und Ständen zur Schaffung des Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrsfonds langfristig gesichert werden.
Bereits Ende 2006 hat der Bund besonders dringliche Verkehrsprojekte in Agglomerationen mit dem PAV mitfinanziert. Seit 2007 reichen die Agglomerationen alle vier Jahre Agglomerationsprogramme ein, die der Bund überprüft und gegebenenfalls mitfinanziert. Die Agglomerationsprogramme der ersten und zweiten Generation sind bereits in der Umsetzung, während die Realisierung der dritten Generation 2019 begann. Am 25. September 2019 hat das Parlament die Bundesmittel für die dritte Generation Agglomerationsprogramme freigegeben. Für die 4. Generation wird der Bundesrat insgesamt 32 Programme mit rund 1,6 Milliarden Franken mitzufinanzieren.
Dokumente
PAV - Merkblatt Fristen 2024 (PDF, 204 kB, 26.09.2024)Fristen für die Umsetzung der Agglomerationsprogramme
Verkehr und Siedlung in Agglomerationen: mit Weitsicht Zukunft planen (PDF, 918 kB, 01.01.2018)Broschüre
Modalsplit in den Agglomerationen, Ergebnisse 2015 (PDF, 1 MB, 17.01.2018)Modalsplit nach zwei Berechnungsgrundsätzen: dem Wohnortprinzip und dem Territorialprinzip.
Medien
Daten
Landschafts- und Naturwerte der Agglomeration aus nationaler Perspektive
Recht
PAVV
MinVV
MinVV Teilrevisionen
Erläuterungen zur Teilrevision MinVV (PDF, 750 kB, 12.03.2018)Erläuterungen zu den Verordnungsbestimmungen betreffend das Programm Agglomerationsverkehr (MinVV)